Liebe Leserinnen und liebe Lesern,
ich begrüße Sie an dieser Stelle gern mit einem flotten Spruch und guter Laune, aber dieses Mal kann ich das nicht. Putins Krieg gegen die Ukraine bereitet mir schlaflose Nächte. Die Bilder von zerstörten Städten und Menschen auf der Flucht treiben mir Tränen in die Augen. Ich kann nicht glauben, was gerade mit unserem Europa passiert. Meine Freundin aus Odessa muss plötzlich aus ihrer Heimat fliehen. Das Leben ist seit dem 24. Februar ein anderes.
Sicher geht auch Ihnen all das nahe und es ist auch ganz nah. Denn jeden Tag kommen inzwischen Menschen aus der Ukraine, die Schreckliches hinter sich haben, im Havelland an. Die Verwaltungen in den Städten, Ämtern und Gemeinden sowie die Kreisverwaltung bereiten sich auf die Ankunft weiterer ukrainischer Flüchtlinge vor. Am Dienstag tagte erstmals ein Verwaltungsstab mit den Bürgermeistern und Amtsdirektoren.
Die Hilfsbereitschaft scheint derweil keine Grenzen zu kennen. Unzählige Hilfsaktionen wurden ins Leben gerufen und auch ich habe in den letzten Tagen zahlreiche Nachrichten von Menschen bekommen, die die Geschichte meiner urkainischen Freunde gelesen haben und helfen wollen. Diese Anteilnahme und das Zusammenrücken zu spüren, tut unheimlich gut in diesen schweren Zeiten.
All das sorgt dennoch nicht dafür, dass schlechte Nachricht in unserer Region ausbleiben. Solche gab es zum Beispiel am Mittwochabend in Rathenow. Kurz nach 20 Uhr zerriss das Heulen von Sirenen die Abendstille. Eine 3000 Quadratmeter große Halle stand in Flammen. Die Kameradinnen und Kameraden der Rathenower Feuerwehr werden wohl noch bis Samstag im Einsatz sein, um den Großbrand am nördlichen Stadtrand zu löschen.
Am Ort des Geschehens zeigt sich derweil ein Bild der Verwüstung. Zwar stehen die Außenmauern der großen Halle noch, aber durch die von der Hitze aufgesprengten Tore fällt der Blick auf eine apokalyptische Szenerie. Das Dach der Halle ist eingestürzt, darunter schwelt es an verschiedenen Stellen, beißender Rauch liegt über dem Gelände im Norden der Stadt Rathenow. Die Einsatzkräfte haben einmal mehr ganze Arbeit geleistet.
Vollen Einsatz wollen auch Christopher Balzer (17) und Leon Dittmar (18) aus Falkensee zeigen. Die beiden Sportler des TSV Falkensee machen sich bald auf den Weg zur Cheerleading-WM nach Orlando. Um dort gut abzuschneiden, ackern sie derzeit noch härter als ohnehin schon. Im April wollen die beiden Leistungssportler mit dem deutschen Team in den Flieger Richtung USA steigen. Dafür wünschen wir Ihnen natürlch viel Kraft und Erfolg!
Erfolgreich waren in Rathenow am vergangenen Sonntag übrigens Diana Golze (Die Linke) und Jörg Zietemann (parteilos). Die beiden haben sich im Wahlkampf um den Posten des Bürgermeisters gegen vier weitere Kandidaten durchgesetzt und treten am 27. März zur Stichwahl an. Vor ihnen liegen also noch drei weitere harte Wochen. Wir halten Sie natürlich auf dem Laufenden.
Eine Bitte habe ich noch zum Schluss: Lassen Sie sich nicht entmutigen, lassen Sie uns stattdessen an das Gute glauben, Gutes tun und für die Menschen stark sein, die jetzt unsere Hilfe brauchen.
Ihre Christin Schmidt
Redakteurin MAZ Westhavelländer
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